Zurück aus den Ferien in Brasilien sind wir wieder bei Hector und Gilda in Chile inNogales. Willy war krank mit Halsschmerzen und leichtem Fieber. Er legte sich ins Bett und ich versuchte ihm mit Akupunktur zu helfen. Nichts half.
Am nächsten morgen war es noch schlimmer. Hector meinte wir sollten doch einen Tag länger bei ihm bleiben. Okay Willy konnte sich nochmals ausruhen. Wir wussten dass Hector seine 4 Töchter aufs Wochenende bei sich hatte. Sie wollten die Geburtstage feiern.  3 haben fast zur selben Zeit Geburi. Sein Haus ist schon riesig gross, aber für 2 zusätzliche Gästen wird’s dann doch zu eng. Wir suchten nach Lösungen.
Ich rief Oswaldo an ob wir nochmals zu ihnen kommen könnten.
So fuhr ich am Donnerstag wieder südwärts 250 km nach San Vincente de Tagua Tagua. Am späteren Nachmittag waren wir dort. Sogleich fuhren wir mit Willy ins Spital wo er vom Arzt Antibiotika verschrieben bekam.

Der ganze gründliche Untersuch war zu unserem Erstaunen bis auf die verschriebenen Medi gratis.

Nach vier Tagen war Willy fast Beschwerdefrei. So bereiteten wir uns auf die Weiterreise vor.
Am Mittwoch hiess es nochmals von liebgewonnenen Freunden Oswaldo und Gina Abschied nehmen.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Muchas Gracias.

Bella steuerte unseren Toyolindo Richtung Norden. Gegen Abend erreichten wir Papude am Meer. Nebel und Wolken liessen uns den Sonnenuntergang nur erahnen. In einem Hotel das noch offen war bekamen wir ein Zimmer. Nach einem feinen Znacht fielen wir ins Land der Träume. Am nächsten Tag fuhren wir nach La Serena.
Wir fanden den Campingplatz doch er glich eher einem Hasenstall. In Reih und Glied sollte man sich hinstellen ohne Aussicht lediglich ein paar m2. Grässlich und das direkt auf Sichtweite zum Meer!!
Nein hier bleiben wir nicht. Wir fuhren stadteinwärts und assen in Strandnähe ein feines japanisches Zmittag. Danach suchten wir eine Bleibe.

So konnten sich unsere Nerven wieder abkühlen und <Schorsch> unser Therapeut in schwierigen Fällen kam nicht zum Einsatz.
Oh was kommt denn da auf der anderen Strassenseite uns entgegen? Ein Auto wie unseres in weiss.
Wir hielten an und schon gings los. Ignaz und Maria aus Österreich.

Wir mussten Zuviel miteinander zu besprechen so dass der Abend dazu gebraucht wurde.

Wir fuhren zusammen los und suchten ein Hotel. Das Hotel Francisco de Aguirre hatte einen wunderbaren sicheren Parkplatz für unsere Toyos und lag mitten in der Stadt. Ignaz und Maria kamen auch da ihnen der Campingplatz auch nicht gefiel und etwas Luxus zwischendurch tut gut.
Nach einem lustigen Abend und vielen Geschichten trennten am Sonntag sich unsere Wege.
Willy und ich blieben noch eine Nacht in La Serena. Sonntag ist Ruhetag.

Am Montag fuhren wir ins berühmte Valle del Elqui. In Vicuña fanden wir ein Hostal. Danach buchten wir die Tour zum Observatorium Mamalluca. Um 18.30 gings los. 10km hoch zum Observatorium.
Wir waren in der englischsprachigen Gruppe. Ein aufgestellter Führer erklärte uns alles und wir durften durch die Teleskope 15000 Lichtjahre entfernte Sterne bewundern. Ein Lichtjahr entspricht 9.5 Billionen Km. Soviel muss das Licht zurücklegen bis wir es auf der Erde sehen.

Unglaubliche Dimensionen.

Es gab weisse, blaue, rote Sterne je nach Alter waren sie verschieden Farben. In der Südhalbkugel richten sich die Astronomen nach dem Kreuz des Südens. Nördlich des Äquators richtet man sich nach dem Polarstern. Mit einem grünen starken Laserpointer zeigte er uns das Kreuz. Auch unsere fachlich unkundigen Augen sahen fasziniert gegen den Himmel. Das Valle del Elqui ist berühmt für seine klaren Nächte und wenig Lichtverschmutzung. Darum haben viele Länder ihre Observatorien hier. Fasziniert und mit vielen Eindrücken bereichert kehrten wir nach spät nachts zurück.

Mamalluca Observatorium

 

 

 

 

 

 

 

Wir mit Sternenhimmel

Mondoberfläche durchs Teleskop

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einem fruchtig feinen Frühstück fuhren wir los Richtung Pisco Elqui. Pisco ist das Nationalgetränk von Chile. Doch die Brennerei hat Montags geschlossen. So schauten wir nach einem Camp denn wir wollten die Brennerei unbedingt besuchen. Da es wieder keine Campingplätze hatte wählten wir ein kleines Hotel.Wir fanden eines mit einem tollen Garten und Pool. Granatapfelbäume, Avocadobäume, Zitronen und Orangen spendeten Schatten. Wir durften von den Früchten naschen soviel wir wollten. Köstlich. Bei 31 Grad am Schatten erfrischten wir uns mit diesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten morgen gings dann los zur Piscobrennerei Mistral. Wir liessen uns erklären wie Pisco gemacht wird. Reiner Pisco ähnelt sehr dem französischen Cognac. Er wird auch verschieden lang in Eichenfässern gelagert bis er abgefüllt wird. Nach einem kleinen Versucherli fuhren wir los. In Chile gilt die Nullprozent Alkohol Regel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für die sicher näher mit dem Nationalgetränk von Peru und Chile befassen wollen.

Es handelt sich um reinen Weinbrand, bei dem zwischen sechs und sieben Kilogramm Trauben verwendet werden, um einen Liter Pisco zu erhalten. Im Unterschied zum italienischen Grappa, welcher aus Trester destilliert wird, ist der fermentierte Traubenmost die einzige Zutat zur Herstellung von Pisco.

Lange Rede kurzer Sinn er schmeckt saumässig guet und der Pisco fährt rasant in die Blutgefässe.

Also Achtung nach 2 richtigen Piscos ist keine Weiterfahrt mehr möglich.

siehe: https://de.wikipedia.org >wiki> Pisco

 

Wir wollten zum Pass Agua Negra hoch auf 4755müM.

30 Liter Diesel tanken und hoch geht’s zur Grenzkontrolle von Chile auf 2000 m.ü.M. Bald viel die Nacht in das enge Tal und wir brauchten einen windgeschützten Nachtplatz.
Wir stellten unser Auto hinter eine Sandsteinwand. Kein toller aber ein windgeschützter ebener Platz.Ein toller Übernachtungsplatz zum anklimatisieren. Früh um 21.00 fielen unsere Äuglein zu.
Am anderen Morgen deponierten wir unsere Pässe bei den Carabinieris. Wir wollten nur hoch und dann wieder runter um in Chile zu bleiben. 80 km bis zur Passhöhe. Langsam gings es Meter um Meter höher. Am tiefblauen Stausee endete die Asphaltstrasse und los gings über die Staubpiste. Höher und höher und nach ca. 2 ½ Stunden standen wir auf 4755 m.ü.M. was für ein tolles Gefühl. Schnell noch Fotos machen von der tollen Natur und natürlich der Höhentafel. Schnell?! Ja vergisst man doch, dass es weniger Sauerstoff hat und schon nach ein paar Metern geht Isabelle die Luft aus. Sie lernt langsames Laufen. Willy hatte da weniger Mühe. Toyolindo wurde getätschelt was für ein Auto.

Büssereis oder Büsserschnee

Paso Agua Negra

 

Problemlos schaffte er die Höhe. Dann gings rasant wieder bergab. Am Stausee auf 3150 m.ü.M. kochte ich uns ein Nudelsüppli. Zurück an die Grenze unsere Pässe holen und weiter talwärts. Je tiefer desto besser zum Schlafen.

    

 

In Vicuña hiess es auftanken. Bei der Shell Tankstelle war noch eine Autowaschanlage und ein Lubricationstelle. Toyolindo wurde gesäubert und frisch geschmiert. Danach gings Richtung La Serena wo wir nochmals im Hotel Francisco de Aguirre übernachteten.
Am nächsten Tag fuhren wir entlang des Pazifiks über Huaca nach Copiapo die Bergwerksstadt am Rande der Atacamawüste.
Im Hotel Ibis fanden wir ein nettes Zimmer zentral gelegen. Der Manager Mauricio Bolivar organisierte für unseren Toyolindo einen geschützten Parkplatz. Eric der Parkplatzbesitzer kam extra vorbei und öffnete für uns das Tor. Unglaublich die Hilfsbereitschaft der Latinos.
So konnten wir das Wochenende gemütlich angehen. Am Sonntag gings dann weiter Richtung Tal Tal.
Erneut am Pazifik gelegen genossen wir den Sonnenuntergang und vor allem feinen frischen Fisch. Anderntags gings weiter nach Antofagasta. Mitten durch die Atacama auf einer Höhe von ca. 2400 m.ü.M. erreichten wir gegen Abend Antofagasta wo wir im Hotel Geotel übernachteten.
Nach einem leckeren Frühstück gings weiter über Calama nach dem legendären San Pedro de Atacama.
San Pedro de Atacama ist ein berühmtes Touristendorf inmitten der Atacamawüste.
Wir kamen gegen späteren Nachmittag an. Willy wollte zugleich auf den Aussichtspunkt um tolle Sonnenuntergangsföteli zu machen. Der Platz kostete 2000 Pesos weil sie die Strasse immer wieder herrichten müssen und das Land den Indigen = Ureinwohner gehört.

 


So war es bereits dunkel als wir wieder in San Pedro ankamen. Gassen, Fussgängerzonen, wenig Licht und Hunger war nicht gerade ermunternd.
Auf dem grossen Parkplatz entlang der Mauer stellten wir unser Auto ab. Ein Pärchen in einem VW Bus wünschte uns ein fröhliches Hola. Sie seien schon 2 Wochen hier man könne getrost und sicher übernachten.
In der Nähe waren kleine Restaurants und nach dem Nachtessen war die Laune auch besser.
So richteten wir unser Schlafgemach ein und fielen schnell in den Schlaf.

 

Übenachtungsplatz San Pedro

Katzenwäsche


Bei strahlendem Sonnenschein erwachten wir und erkundeten das Dorf. Wir fanden ein Kaffee das geöffnet war und schon strahlten Bellas Augen. Kaffee das Lebenselixier wärmt und weckt die Gemüter. Omelette Brot mit Marmelade und 2 Tassen Kaffee das Abenteuer kann beginnen. Wir gingen zum Touristoffice und liessen uns eine Karte geben. Im Dorf gabs viele Anbieter von verschiedenen Touren, doch dies nahmen wir lieber selbst in die Hand. Los gings ins Valle de la Luna.
Der Eintritt kostete 4000 Pesos. 11 km war die Strecke. Vorbei an verschiedenen Dünen skurrilen Gesteinsformen fuhren wir durch das Mondtal. Wir waren früh dran und es hatte noch keine Touristenströme. So konnten wir die mondähnliche Landschaft geniessen und unzählige Fotos schiessen.

Zurück beim Eingang entschieden wir uns Richtung Toconao zu fahren und die Lagune Chaxa anzuschauen.
In Toconao genossen wir ein reichhaltiges Mittagessen. Gestärkt fuhren wir dann zur Lagune Chaxa um Flamingos zu betrachten und zu fotografieren.

 


Gegen Abend fuhren wir dann zum Aussichtspunkt um Sonnenuntergangsföteli zu machen.
Schon wieder verlangte der Wärter 2000 Pesos. Ja nichts ist gratis in San Pedro de Atacama.
Es ist ein teures Pflaster voll von Touristen. Selbst das einfachste Hostal verlangt 70 US Dollar für ein Zimmer ohne Bad.
Nein wir fuhren zurück zum Parkplatz und übernachteten wieder dort. Lieber fein essen und gratis schlafen.
Am nächsten Morgen begrüsste uns in Schweizerdeutsch Lo da Lozärner ein freundlicher Herr. Mit seinem Fiat Ducato reist Peter schon seit 5 Monaten durch Südamerika. Er wisse einen tollen Schlafplatz auf dem Hügel mit Aussicht aufs Dorf. Toll gerne. Doch erstmals frühstücken und dann zu den Termas de Puritama hoch auf 3000 m. Bädele im warmen Wasser war angesagt.

Puritama Therme

 

Mit Peter fuhren wir dann gemeinsam runter zu dem tollen Schlafplatz. Wir assen zusammen leckeres Brot und genossen dazu einen feinen Wein. Am nächsten Morgen fuhren wir zur französischen Bäckerei La Franchuteria. Knuspriges Baguette, Croissant und petit Pain au Chocolat liessen das Herz jedes Europäers höher schlagen.Vive la France

Schlafplatz über San Pedro

 

 

 

 

 

 

 

Nach soviel Gaumenfreuden mit 3 Baguettes als Notvorrat liess es sich leben. Peter verabschiedete sich er fahre Richtung Meer. Wir wollten noch den Ausflug zu den Geysieren machen.
Doch zuerst suchten wir einen Campingplatz den wir im Hostal Puritama fanden. So konnten wir wieder mal Duschen und die Kleider in die Wäscherei geben. Nachmittags fuhren wir dann die 98 km hoch zu den Geysieren die auf 4400 m.ü.M. ihr Schauspiel zeigten. Dampfwolken stiegen auf und im Licht der Abenddämmerung leuchteten die Anden.
Dank unseren hervorragenden LED Lazer Lamps die wir zusätzlich montiert hatten gings in der Dunkelheit talwärts. Nach 2 Stunden Schotterpiste erreichten wir unseren Camping. Ein feines Abendessen rundete diesen tollen Tag ab.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geysiere Tatio

Ripio Strasse

 

Nach 5 Tagen Aufenthalt in San Pedro de Atacama fuhren wir los mit Ziel Argentinien.
Über den Paso de Jama 4833müM Richtung San Salvador de Jujuy und Salta.
Hoch und höher fuhren wir den Berg hoch. Einsame karge Landschaft, einige Lagunen und dazwischen die graue Asphaltschlange mit den 2 gelben Streifen.
Vicuñas kreuzten mehrmals den Weg. Die Passhöhe erreichten wir nach 3 Stunden 4833 m.ü.M. war der höchste Punkt. Schweratmend gings langsam runter Richtung Grenzstation. Neue Papiere neue Stempel und nach 20min. waren wir wieder in Argentinien. Lamaherden kreuzten unseren Weg. Durch eine  Salzlagune gings weiter Richtung Susques ein Dorf auf 3600 m.ü.M. Es war wenig einladend. Willy war gut drauf und sagte die 100 km nach Purmamarca schaffen wir noch. Danach gings ziemlich rasant und steil über einige Haarnadelkurven talwärts. Die Bremsen wurden arg strapaziert und Willy sagte mir das er mehrmals auf das Bremspedal drücken müsse bis die Bremsen ansprachen.Keine guten Voraussetzungen für die nächste 100km.

Paso Jama 4833 m.ü.M.

 

Mit einem mulmigen Gefühl und mithilfe der Motorenbremse erreichten wir schlussendlich Purmamarca. Nahe des Dorfplatzes parkierten wir. Im Restaurant Mortales gabs Wifi und so konnten wir eine konzessionierte Toyotagarage ausfindig machen.
Wir assen Lamaragout mit Kartoffeln und Willy bekam ein Rindsteak mit Frites.
Eine etwas unruhige Nacht in Gedanken folgte.
Sonnenschein weckte uns und nach dem Frühstück erkundenten wir das Dorf. Bekannt für seinen Cerro de siete Colores.Die sieben farbigen Berge. Schon sahen wir die Berge leuchten in den verschiedensten Farben. Wir liefen Richtung Hügel um dieses Farbenspiel zu fotografieren. Zurück bei Auto fuhren wir los 60 km bis San Salvador de Jujuy. Willy telefonierte noch mit Markus unserem Toyotaspezialisten in der Schweiz. Er beruhigte Willy.

Pumamarca

Gegen Mittag erreichten wir die Toyota Garage Autolux in San Salvador de Jujuy.
Ein netter Herr empfing uns. Leider arbeiten die Werkstattleute heute nicht, denn morgen sei ja der 1. Mai. Das heisst Nationalfeiertag.
Hmm ja am Donnerstag um 8.30 könnt ihr kommen und dann können wir alles besprechen.
So suchten wir ein Hotel und wurden bald fündig. 200 m neben der Garage war das Hotel Las Lomas.
Wir richteten uns für ein paar Tage ein. Gegen Abend nahmen wir ein Taxi zur Stadt und assen ein leckeres Abendessen.
Am 1. Mai Tag der Arbeit überall alles geschlossen. Fast kein Verkehr wir hatten die Stadt für uns. Am Abend wollten wir wieder essen gehen. Mit dem Taxi runter zur Stadt. Kein Lokal war geöffnet. Der Taxifahrer fuhr uns zum Hotel Howard Johnston einzig dort war das Restaurant geöffnet.
Am nächsten morgen um 8.30 standen wir vor der Garage. Das Auto wurde inspiziert und es war rasch klar dass wir neue Bremsklötze und Bremsscheiben brauchten.
Sie müssten diese bestellen die kämen mit dem Flieger von Buenos Aires am Freitagabend oder Samstagmorgen. Okay alles klar wir mussten also warten. Den Rest des Services wurde gemacht. Wie heisst es so schön in Argentinien: TRANQUILLO.
Am Mittag erreichte uns ein Whatsup von Harry dem Motorradfahrer. Er sei auf der Durchreise. Wir sagten ihm dass wir in San Salvador seien. Er käme uns besuchen. Es wurde ein gemütlicher Abend. Er hatte auch Isabela und Chris getroffen in Humamarca. Ja es ist toll sich nach so langer Zeit wieder austauschen zu können.
Am Freitagmorgen fuhr der verliebte Harry weiter Richtung Süden und dann nach Uruguay zu seiner lieben Christina.

Wir verbrachten den Rest des Tages gemütlich und hofften dass am Abend die Bremsscheiben da wären. Doch sie kommen erst am Samstag wurde uns gesagt. Versprechen sind auch hier mañana
Als wir am Samstag um 10.00 dort waren kamen die Bremsscheiben. So warteten wir geduldig und Bella machte etwas sanften druck.Um 13.10  war der Toyolindo wieder Startklar. Eine kurze Testfahrt mit dem Chefmechaniker und wir konnten wieder los.

 

Nun konnte das Abenteuer Bolivien beginnen. Doch vorerst wollten wir noch die 14farbigen Berge in Humahuaca bewundern. Auf 4200 m.ü.M. beobachten wir das Schauspiel der untergehenden Sonne und das Leuchten der verschieden Ocker und Brauntöne.

Zurück im Dorf fanden wir einen Schlafplatz neben der YPF Tankstelle die 24 Std. geöffnet war. Nach einem kleinen Znacht kuschelten wir uns unter die warmen Decken.
Am nächsten Morgen gabs ein karges Frühstück beim Bus Terminal. Anschliessend fuhren wir los nach La Quiaca der Grenzort zu Bolivien. Einige ältere Herren aus Argentinien die unser Auto bewunderten und Fotos von allen Seiten schossen empfahlen uns das Hotel Turismo de los Andes fürs Mittagessen. Es sei dort sehr gut.
Wir fuhren hin und waren angenehm überrascht. Willy schaute mich an und meinte wir könnten doch noch eine Nacht hier bleiben. Okay ich fragte nach den Zimmerpreisen und für CHF 22.50 inkl. Frühstück konnten wir gemütlich noch eine Nacht in Argentinien verbringen.
Am nächsten Morgen gings los Richtung Grenze zu Bolivien, Wir stellten uns auf eine längere Wartezeit ein. Doch erstaunlicherweise waren die Formalitäten innerhalb 30 Minuten erledigt. Und schon waren wir in Bolivien.

Ein total neues Land. Buntes Treiben auf der Strasse, Marktstände Touristen Einheimische alles kunterbunt gemischt. Wir wechselten unsere argentinischen Pesos in Bolivianos.

 

 

 

 

 

 

Danach fuhren wir Richtung Tupiza. Nach 95 km Fahrt erreichten wir die Stadt. Wir besuchten die Markthalle und assen in einem kleinen Lokal etwas Poulet mit Reis.
Danach schlenderten wir durch die Gassen und trafen zufällig Fanny und Philippe wieder. Die zwei nahmen wir vom Aussichtspunkt mit zurück nach San Pedro. Freudiges Hallo wohin geht’s und schon trennten sich unsere Wege. Wir wollten weiter Richtung Potosi der Silber Stadt und sie blieben eine Nacht in Tupiza.

 

 

Fahrt nach Tupiza

 

Markt in Tupiza

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als wir in Potosi ankamen suchten wir eine Unterkunft. Doch die Stadt die in den Hügel gebaut war mit engen Gassen strapazierte die Nerven von Willy dem Fahrer und mich. Nichts ging. Wir assen an einer Hauptstrasse mit Sicht aufs Auto etwas Poulet und Reis und suchten das Weite. Es wurde wieder mal eine No Go Nachtfahrt.

 

Schlafplatz

 

 

 

 

 

 

 

Wir entschieden an einer Tankstelle zu übernachten doch nichts klappte. Schliesslich etwa 20 km ausserhalb fand Willy einen Platz in einem Dorf an der Hauptstrasse. Müde kletterten wir ins Bett. Am nächsten Morgen sahen wir dass wir neben dem allgemeinen Waschplatz eines Knabeninternats nächtigten. Teenager mit ihren Plastikbecken und Handtuch waren vor dem Brunnen sich am waschen. Kopf und Füsse waren sauber ab in die Schule hihi. Wir fuhren los Richtung Sucre. In einem kleinen Dorf hielten wir an. Wir sahen wie die Frauen Tische und Stühle bereitstellten. Wir fragten nach Frühstück doch nein das haben wir nicht. Nach längerem diskutieren durften wir schliesslich selber eine Omelette machen und ein Brot dazu essen. Heisses Wasser hätte sie den Tee holte ich aus dem Auto. Willy trank ein Sprite und gut gesättigt fuhren wir von dannen.

Hügel hoch Hügel runter von 3500 auf 2020 und wieder hoch. Und plötzlich ein Wolkenbruch zuerst Regen dann Graupel dann Schnee. Gottseidank nur noch 15 km bis Sucre. Das Wetter besserte sich und trockenen Fusses erreichten wir die Stadt.
Sucre bekannt als alte Kolonialstadt leuchtete in weissen Farben. Wir parkten an der Plaza de 25 Mayo. Da kam ein Aufseher und sagte dass wir hier nicht parkieren dürften. Wir erklärten ihm das wir ein Hotel mit Parkplatz für Toyolindo suchten. Er empfahl uns das Hotel Glorieta, das hätte einen Parkplatz. So fuhren wir Richtung Hotel und tatsächlich hatten sie Platz für Toyolindo. Glücklich buchten wir ein Zimmer.
Cynthia die Receptionistin gab uns einen Stadtplan. Das Hotel liegt sehr zentral so konnten wir vieles zu Fuss besuchen.
An der Plaza tranken wir einen feinen Kaffee und Willy gönnte sich ein Eiskaffe. Für mich gabs Guacamole mit Nachos und Capucchino!!!! So eine tolle Kombination. Gestärkt liefen wir durch die Gassen. Am Abend entführte ich Willy zu einem thailändischen Restaurant. Na ja Thailand ist wohl doch etwas weit entfernt!!

Fahrt nach Sucre

ohne Worte

Am nächsten morgen entschlossen wir einen Ausflug zu dem Dinosaurier Park zu machen. So standen wir um 11.15 an der Plaza und warteten auf den Dino Bus. Ja er kam um 12.00 Uhr. Geduld ist eine Tugend!!! Mit dem Bus gings hoch Richtung Dino Park. Wir liessen uns die verschiedenen Dinosaurierarten erklären. Die Archäologen fanden viele Spuren die Fussabdrücke waren gut sichtbar in der gegenüberliegenden Wand.

 

Wieder zurück an der Plaza liessen wir uns von einem Taxichauffeur zum Kloster La Recoleta bringen. Von dort habe man eine tolle Aussicht auf die Stadt und den Sonnenuntergang. So bewunderten wir das alte Gemäuer. Am Ende des Platzes war ein überdachter Säulengang. Dort verkauften Frauen ihre Handwerkskunst. Eine junge Frau stickte Armbändeli. Wir sprachen mit ihr und bewunderten ihre geschickten Hände. Jazmine aus Colombia sei sie. Sie wohne schon 8 Monate in Bolivien. Ihr Mann und sie reisen in einem VW Bus südwärts. Mit ihrer Arbeit verdiene sie ihr Reiseabenteuer. Wir kauften ihr 6 Armbändeli ab und warteten auf den Sonnenuntergang.
Doch über den Bergen gabs dunkle Wolken und schon blitzte und donnerte es. Wir schauten in die Ferne und genossen das Schauspiel. Blitz um Blitz einer schöner als der andere. Mit unseren Kameras versuchten wir diese zu fotografieren. Immer mehr Leute standen da und genossen das Naturspektakel.

 

 

Die Wolken kamen näher und schon fings an zu regnen. Regen ist in dieser Jahreszeit sehr unüblich. Schliesslich kommt ja der Winter und der ist trocken.
Wir wollten zurück zum Hotel doch es war gar nicht einfach ein Taxi zu stoppen. Eines hielt an mit einer Passagierin und nahm uns zwei noch mit. So erreichten wir die Plaza. Danach suchten wir das französische Restaurant das ich in Internet ausfindig gemacht hatte. La Taverne. Wir assen ein super feines Znacht. Französische Zwiebelsuppe, feines Baguette, ein Chateau Briand und ein bolivianischer Rotwein krönten das Diner.
So liess es sich leben. Neben uns sass ein Schweizer Paar die 2 Monate Urlaub machten. Sie erzählten vom Salar de Uyuni und von der Laguna Colorado und wie toll es sei diese Naturschönheiten zu sehen.
Anderntags gingen Willy und ich zum Mercado Central. Am Eingang empfing uns ein farbiges Kunterbunt. Frauen in traditioneller Kleidung verkauften Ihre Produkte. Es gab alles auf diesem Markt. Von Früchteständen einer schöner als der andere zu Gemüseständen. Fleisch, Poulet, Brot alles gabs zu haben. Im ersten Stock wurde gekocht und gegessen. Frische Fruchtsäfte wurden gepresst und lauthals angepriesen.
Willy war voll fasziniert und konnte sich fast nicht losreissen. Alleine wollte er nochmals dieses Treiben fotografieren. Ich spazierte indes gemütlich zu einer Sitzbank und betrachtete aus der Ferne.
Nach diesem aufregendem Marktbesuch gönnten wir uns eine Siesta im Hotel.

Am Abend gingen wir wieder zum Franzosen um zu essen.
Am nächsten Morgen suchten wir eine Reisebüro auf. Wir wollten die Busreise nach Tarabuco organisieren. Tarabuco ist bekannt für seinen Handwerksmarkt der immer am Sonntag stattfindet.
Im Reisebüro erklärte uns der Herr dass es zwei Möglichkeiten gäbe. Nur Tarabuco oder Tarabuco und Puca Puca wo zusätzlich ein vegetarisches Mittagessen und Folkloretänze gezeigt werden. Wir entschieden uns für beides. Ein einheimisch aussehender Herr der ebenfalls dort war sagte uns dass er der Dorfchef sei. Er freue sich sehr dass wir kämen. Spontan luden wir ihn zum Mittagessen ein.
Man nenne ihn Tata Casto. Er sei sehr darauf bedacht den jungen Leuten in seinem Dorf zu zeigen wie wichtig es sei die Tradition und die Kultur zu erhalten. So arbeite er mit den Reiseorganisationen zusammen damit sein Dorf auch belebt bleibe. Er erzählte uns dass auch Schamanen im Dorf leben. Ich erzählte ihm von meiner Arbeit und ich sei sehr wissbegierig wie die Leute hier mit der Naturmedizin arbeiten.
So freuen wir uns auf kommenden Sonntag.

Doch das ist eine neue spannende Geschichte.

Die spektakulären Salzseen bei Uyuni und die einsame 4×4 Ruta de las Lagunas kommen im nächsten Bericht.

Bis bald

Willy und Isabelle