Unsere Frachtschiffreise Hamburg – Montevideo

Einschiffung am Freitag den 5.10.2018
Nach einem reichhaltigen Frühstückstück sind wir Richtung O’Swaldkai kleiner Grasbrook Schuppen 48 mit unserem Sygic App gefahren.

Endlich gefunden ½ Stunde zu früh waren wir auf dem Parkplatz.
1 Berner Offraoader Iveco Dayli 4×4 mit Exploryxs GFK Kabine, 1 Süddeutscher Mercdes Sprinter 4×4, 1 BMW Motorradfahrer, 1 Landrover aus Polen und wir standen da.

Erste Kennenlernphase wurde gleich gestartet. Autos bewundert, wo kommt ihr her, wie lange bleibt ihr drüben usw. verkürzte unsere Wartezeit.

Um 10.45 durften wir dann in 1er Kolonne durch den abgesperrten Teil fahren. Wir wurden von einem Hafenmitarbeiter in Empfang genommen und zum Frachtschiff Grande Africa gebracht.
In Reih und Glied einer nach dem anderen wurde aufs Schiff begleitet.
Gepäck raus, Auto gesichert auf Richtung Kabine. Mit Lift.

Im 12. Stock befinden sich die Mannschaftskabinen und die Passagierkabinen.
Wir wurden zum Gemeinschaftsraum geführt wo wir sogleich unser Mittagessen bekamen.

Um 13. Uhr erhielten wir eine Schiffsführung und Instruktionen was im Notfalle zu tun sei.
Feuerlöscher, Sauerstoffmasken, Schwimmwesten, Rettungsboot usw..
Im Kopf surrte es nur noch. Da soll man sich nun zurechtfinden.
Die restliche Zeit am Nachmittag konnten wir dann uns mit dem Schiff vertraut machen.
Die Grande Africa unser zuhause für 30 Tage

 

                 

Passagiersmesse                         Offiziersmesse                                 Waschraum

 

                   

Das Deck                                      Liegestuhlarea                                          Swimmingpoolarea

Der Kapitän Marek aus Polen gesellte sich zu uns und erklärte dass noch ein Zylinder ausgetauscht werden musste und wir erst nach der Reperatur gegen Sonntag früh losfahren.
9.00 durften wir am Samstagmorgen den 6.10.2018 das Schiff verlassen und nochmals Hamburg geniessen.

Harry der Motorradfahrer, Willy und ich zogen los um noch vergessene Sachen einzukaufen.

Harrys erst neu gekaufte Seemannsmütze ging verloren so liess er unseren Taxifahrer um ein paar Ecken kurven (Hamburg ist ja sehr klein). Ja ja da geht’s lang da war der Laden. Den Namen des Ladens hatte unser Harry jedoch vergessen. Nun nach 15 minütigem Suchen, Fahrverbote, Baustellen usw. hinderten Harry nicht den Chauffeur in irgendeine Richtung zu dirigieren.
Nach einer sehr lustigen schwäbischen hamburgerischen Taxifahrt durch das fast leere samstägliche Hamburg wurde Harry plötzlich laut. Da, da ist der Laden ja.

Endlich nun kann ich mein 2tes Mützli kaufen. Na ja, 26.—Euro Taxi zwei mal 39.—Euro Mützli ganz günstig für eine kleine Seemannswollmütze.

Willy angesteckt von Harrys Kaufrausch fand noch 3 Hemden bei Hirmers Herrenkleiderladen XXXL.
Endlich Mittagessenszeit und im Ha Noi liessen wir uns vietnamesische Leckereien servieren.
Kleiner Stopp bei Edeka, vollgepackt mit Leckereien und ein paar Flaschen Rotwein genehmigten wir uns zum Abschluss unseres Hamburg Ausfluges einen leckeren Espresso. So haben wir genügend Verwöhnproviant bis Vigo.
Danach führte uns ein Taxifahrer zurück zum Schiff.
Zum Abendessen genehmigten wir uns 1 Flasche Tempranillo die wir an Land gekauft hatten.
Müde und voller Erwartung wann es denn nun los geht gingen wir schlafen.

Sonntagmorgen 7.10.2018
Um 6.30 hiess es endlich Leinen los.

 

Mit dabei eine elegante Yacht ca. 15 – 20 m lang. (wir wussten noch nicht, dass sie uns noch einige Probleme bereiten wird.)

Nun beginnt unser Abenteuer.
Erster Seetag
Ein gemütlicher Tag auf See erwartet uns. Die Sonne schien, die Mannschaft ist sehr hilfsbereit und unser Koch Mark aus den Philipinen verwöhnt ??? uns 3 mal am Tag.
Frühstück gibt’s um 07.30 – 9.00, Toastbrot, Rührei mit Speck, oder Spiegeleier, Butter, Wurst, Käse, alles was man so gerne hat frühmorgens.
Mittagessen ist um 12.00 – 13.00 da gibt es immer Gemüse, Salat, Früchte, Fleisch oder Fisch, Reis, Kartoffeln und Suppe.
Abendessen ist um 18.00 – 19.00 ganz ähnlich wie am Mittag.
Die Offiziere und der Kapitän erhalten dasselbe Essen wie wir.

                               

Mark unser Koch                                                                     Ivan für uns Passagiere zuständig

Nach einem kurzweiligen Sonntag fielen wir um 20.30 ins Bett und schliefen bis 06.30.
Schifffahren und nichts tun macht müde.

Montag 8.10.2018 zweiter Seetag.
Nach einem reichhaltigen Frühstück konnten wir nochmals nur mit Begleitung zu unserem Auto vergessene Sachen holen

Unser Harry hat wieder eine neue Super Idee.
Er der BMW Motorradfahrer führt ins seinem spärlichen Gepäck ein
5cm dickes Notenbuch mit Trompete mit sich. Währen andere Sachen nicht wichtiger gewesen?
Musikalischer Genuss (………) steht uns noch bevor. Isabela die Polin spielt Mundharmonika
Und ich darf dann meine Stimmmuskeln trainieren.
Ein Duett mit Frank Sinatras New York, I did it my Way, Killing me Softly? Ist sicher ein tolles Repertoire.

Der Kapitän wird sich auf unser Abschiedskonzert freuen!!! Er hat keine Ahnung was ihn erwartet.
Vielleicht landen wir in Montevideo in der Psychiatrie wenn das so weitergeht.

Nach dem Frühstück sagte uns der Kapitän Marek dass wir für eine kurze Zeit GPS und Netz- Empfang hätten. Zwischen Dover und Calais.

Wau sofort an Deck rechts England, links Frankreich iiiiiii nein Steuerbord England , Backbord Frankreich heisst dies in der Seemannssprache.
Sind wir doch jetzt im Ärmelkanal.

So breit hatten wir uns diesen nicht vorgestellt. Wir oben auf dem Wasser und unten durch der Eurotunnel. Irgendwie schon toll was Ingenieurskunst alles planen und verwirklichen kann.
Mit unserem Handynetz konnten wir noch die letzten Whatsup versenden.
Nach dem Mittagessen, Siesta Zeit.
Immer noch im Ärmelkanal?
Willy und ich gingen hoch zur Brücke und fragten Simon der jüngste Kadett an Bord wo wir uns den befänden. Auf Höhe Southhampton. Geht ja noch eine Weile bis wir im Atlantik sind.
Nach dem Abendessen unterhielten wir uns mit Reinhold und Katharina. Sie berichteten von Ihren Erfahrungen in Afrika und all den verschiedenen Abenteuer die sie erlebt hatten mit Ihrem 18t MAN
Um 21.30 gingen wir ins Bett, alles ruhig. Um 4.00 Uhr morgens wachte ich auf was für ein geschaukel.
Willy ich denke wir sind jetzt im Atlantik spürst du es auch. Ja ja seine Antwort.
Na ja weiterschlafen ist ja noch Nacht.

Dienstag 9.10.2018 Dritter Seetag

07.30 Frühstück.
Wir sind natürlich die ersten.
DANK BELLAS KAFFEE Wecker
Harry kommt ganz grün im Gesicht «mir ist schlecht, habe Durchfall».
Schwarztee mit Zucker hilft.
Isabela unsere Polin kommt rein. Wir singen ihr ein Happy Birthday zum 47.
Langsam trudeln die anderen zum Frühstück ein.
Allen geht’s gut nur Harry leidet.
Kapitän Marek bringt Harry persönlich ein paar Tabletten, gegen Seekrankheit.
Er kümmert sich sehr liebevoll um seine Passagiere.
Nach einem gemütlichen Tag mit Wellengucken, lesen, ausruhen gibt es eine Überraschung.
Marek unser Kapitän spendiert Bier zum Abendessen und lädt uns ein mit der Mannschaft im Salon zum gemeinsamen Karaoke singen.
Auch Mark unser Koch hat Geburtstag.
Willy und ich gingen zuerst noch an Deck um unsere leuchtend rote Sonne die langsam im Meer versinkt zu fotografieren. Wir spüren, dass wir schon weiter südlich und westlich sind. Sonnenuntergang war um 19.55.
Als wir im Mannschaftssalon ankamen waren alle da und die Stimmung ausgelassen fröhlich. Abwechslungsweise ergriff man das Mikrofon und sang was die Stimme hergab.
Sergej, unser 1ster Offizier griff zum Mikrofon und forderte alle auf gemeinsam Michael Jacksons Lied
Heal the World zu singen. Richtig emotional und wie eine grosse Familie fühlten wir uns in diesem Moment.

Mittwoch 10.10.2018 Vierter Seetag
Wir werden informiert dass wir gegen späteren Nachmittag vor Vigo ankern und am Donnerstag morgen 11.10.18 an den Hafen gelotst werden, um noch neue Fracht zu laden. So können wir nur wenige Stunden in Vigo sein. Unser Kapitän möchte so schnell wie möglich weiterfahren da ein Hurrikan angesagt ist. Er möchte nicht unbedingt in den Sturm kommen, was wir auch verstehen.
So tuckern wir gemütlich im Golf von Biscaya. Ein gemütlicher Tag an Bord mit lesen, ruhen, Wellen zählen.
Am Abend gingen alle früh schlafen um die Einfahrt in den Hafen von Vigo nicht zu verpassen.

Donnerstag 11.10.2018 Fünfter Seetag
Vigo
Ja um 9.00 durften wir das Schiff verlassen und sollten um 15.00 zurücksein.
Harry, Willy und ich machten uns auf den Weg. Die andern blieben auf dem Schiff und schauten zu wie sie 400 neue Autos an Bord brachten.
Wir fuhren zu Alcampo um die letzten Einkäufe zu tätigen.
In einem netten Strassencafe genossen wir einen richtigen Kaffee. Harry bestellte einen Croque Monsieur und 2 Croissant. Hihi toll sein Gesicht zu sehen als er diese Croissant sah.
Sie entsprachen nicht ganz seiner Vorstellung. Zuhause in Pforzheim seien die Dinger kleiner und knuspriger. Harry wir sind in Spanien alles ist grösser und kostet weniger!!!
Wir bestellten ein Taxi für eine Stadtrundreise. Ein junger Taxifahrer kam. Roberto hiess er und zeigte uns 1 ½ Stunden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Gemeinsam genossen wir noch einen Kaffee, Harry einen Caipirinha.
Pünktlich 14.30 waren wir zurück auf dem Schiff.

Um 16.45 hiess es Leinen los.
Wir wurden informiert dass es in der Nacht etwas stürmisch werden könne und wir unsere Sachen in der Kabine in die Schubladen verstauen sollten.
Harry wurde ganz nervös. Ich sagte ihm solange das Geschirr und die Flaschen nicht eingeschlossen sind kann es nicht so schlimm werden.
Um 20.30 waren alle in Ihren Kabinen verschwunden um zu schlafen.
Mit dem Schaukeln des Schiffes fielen alle in sanfte Träume.

Freitag 12.10.2018 sechster Seetag
Ausgeschlafen frisch und munter erschienen alle zu Frühstück.
Keiner hat wirklich etwas mitbekommen vom kleinen Sturm.
Draussen ist es wärmer geworden, Willy fotografierte einen tollen Sonnenaufgang um 9.00. Ja wir sind schon sehr westlich der Tag beginnt mitteleuropäische Zeit um 8.30 und endet um 20.10.

Die Mannschaft ist an Deck und sichert alles was lose ist. Kapitän Marek sagte, dass die kommende Nacht auch etwas unruhig sein könnte. Wir werden sehen.
Gemütlich geniesst jeder den Tag. Lesen, Tagebuch schreiben ausruhen den Fahrtwind und die Sonne geniessen.

Am Nachmittag übten Isabela und Harry die Lieder die sie spielen wollten wenn es Richtung Montevideo geht. Sie spielten das Lied Killing me softly with this Song und ich durfte sie stimmlich begleiten. So vergeht die Zeit. Nach einem tollen Sonnenuntergang wurden wir vom Kapitän und den Offizieren eingeladen zu einem Gläschen ……..Wodka. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Es war ein richtig lustiger Abend.
Sergej 1ster Offizier sagte dass wir am Samstag verschiedene Alarme hören werden und dass wir an den verschiedenen Übungen teilnehmen sollten.
Willy fragte Kapitän Marek wie er zu den Wetterinformationen kommt.
Über Satelit vom amerikanischen Wetterdienst und vom französischen Wetterdienst.
Hurrikan Leslie sei unterwegs. Marek erklärte er uns, dass er ziemlich lange entlang der Küste Afrikas fahre um so lange wie möglich dem Hurrikan auszuweichen.
Wir sind auch sehr froh denn zuviel Sturm ist nicht gerade das, was man sich auf hoher See wünscht.
Samstag 13.10.2018 siebter Seetag

So nach und nach erscheinen alle zum Frühstück. Ich war schon um 06.45 an Deck und über mir leuchtete ein fantastischer Sternenhimmel. Auch die Temperatur ist merklich gestiegen, wir spüren schon den kommenden Sommer.
Die Nacht war sehr ruhig und im Moment ist der Atlantik so still wie unser Vierwaldstättersee.

Sonntag 14.10.2018 achter Seetag
Kapitän Marek hat der Mannschaft frei gegeben. Ein sogenannter Dolce far niente Tag.
Alle hängen rum hören Musik, lesen und geniessen die Sonne.
Wer fährt denn jetzt das Schiff?
Montag um 11.00 werdet Ihr eine Schiffsführung haben. Nachher wisst ihr alles.
So verbringen wir einen gemütlichen nichtstuenden Seetag.

Montag 15.10.2018 neunter Seetag
Willy und ich stehen um 6.10 auf und gehen an Deck um den unendlichen Sternenhimmel zu bewundern. Für unsere Augen sind die Sterne noch nicht tief genug so dass es aussieht wie sie ins Wasser fallen.
Zurück in die Kabine noch etwas ruhen. Um 8.00 auf zum Frühstück.
Geschäftiges Treiben an Bord. Der Swimmingpool wird gefüllt, betreten und schwimmen auf eigenes Risiko.

 

               

Sergej 1ster Offizier holt uns um 11.00 zum Rundgang durch das Schiff ab.
Zuerst geht’s zur Brücke. Er erklärt uns die verschiedenen Geräte den Radar, Kompass und diversen Seekarten (auf Papier) und elektronisch.
Klar der Autopilot fährt einzig die Manöver im Hafen und Flüssen werden von Hand gesteuert. Da übernimmt ein ortsansässiger Pilot das Ruder.
Wir besichtigen das Spital und auch ein Gefängnis hat es an Bord.
Danach geht’s runter zu den Decks wo die Autos und die Fracht ist. Wir laufen nach ganz vorne und kommen zu der Stelle wo die Seile und die Anker sind. Er erklärt uns wir lange die beiden Ankerketten seien. 1 Kette ist 13 x 30 Meter, die andere 12 x 30 Meter.
Auch die verschiedenen gewaltigen Befestigungsseile zeigt er uns.
Dann geht’s nochmals tiefer wo wieder Befestigungsseile sind aber ohne Ankerketten.
Auf Richtung Maschinenraum mit all seinen verschiedenen Bordcomputern. Ohrenbetäubender Lärm empfängt uns bei den Zylindern und dann schloss er die Führung die 1 Stunde dauerte ab.
Alles ist sehr spannend und die Männer sind hellbegeistert.
Oben fragt Sergej ob wir morgen am Basketball teilnehmen wollen wir sollten auch ein Team bilden um 13.00 Uhr ginge es los,
ja ja die Antwort nun Willy und Harry haben sich gemeldet es fehlt noch eine dritte Person. Bin mal gespannt wie sie gegen die Philippinos und die Kapitänmannschaft spielen. Wird sicher lustig.
Wir sind auf Höhe Mauretanien und es ist schwülheiss. Kann ja heiter werden.
Heute Nachmittag ist auf jeden Fall ausruhen angesagt damit alle fit sind für morgen.

Dienstag 16.10.2018 zehnter Seetag
Ein strahlender Sonnentag weckt uns. Ein warmes laues Lüftchen weht und es verspricht uns Badewetter.
Doch zuerst heisst es Spanisch Unterricht für Willy und Harry. Wir haben uns vorgenommen jeden Tag eine halbe Stunde zu üben.
Bewaffnet mit Kugelschreiber und Papier sitzen die Beiden am Tisch und gucken gespannt auf das Tablet.
Babbel heisst das magische App und beiden üben die Aussprache und die ersten wichtigen Wörter. Nach der ersten Lektion verabschiedet sich Harry zum Sport und Willy zieht sich zum lesen zurück. Ich geh nach oben an Deck um zu schauen ob der Pool nun gefüllt ist.
Noch nicht zuerst heisst es:
13.00 Basketball.
Bei 31,2 Grad durften die Jungs während 3 Stunden gegeneinander spielen. Die Mannschaft des Kapitäns gewann und es gab ein Kiste Bier und eine Kiste Sprite als Preis.

          

Das Basketballteam

Die SiegerTruppe

Am Abend kommt unser 2ter Offizier Joel Delgado und meldet:
Achtung Zeitverschiebung 1 Std. zurück.
Okay so Harry und ich gucken zusammen ein Video mit Dustin Hofmann. Eine richtige Schnulze. So bleiben wir länger wach damit wir die Zeitverschiebung nicht so stark spüren,

Mittwoch 17.10.2018 elfter Seetag
Ein schwülwarmer Morgen empfängt uns. Nach dem Duschen ist wie vor dem Duschen. Den ganzen Tag einen leicht klebrigen Körper.
Gottseidank heute wir das Schwimmbecken mit frischem Atlantikwasser gefüllt.
Herrlich 28 Grad warmes Wasser empfängt uns.

Willy und Harry
Harry, Willy und ich geniessen das Bad und vergessen ganz, dass die Sonne doch ziemlich viel Kraft hat. Auch wenn es ab und zu bewölkt ist, färben sich unsere Näschen ganz rot.
«Ui Ui jetzt müsse mer aber aufpasse» meint Harry in seinem schwäbisch zu mir. Ja ja und so bedecken wir uns ganz brav.
Auch unser Kapitän nimmt ein Bad und sogar mein wasserscheuer Willy kann es nicht lassen, das herrliche Nass zu geniessen.
So planschen wir wie kleine Kinder bis es Zeit wurde zum Abendessen.
Um 19.10 versinkt die Sonne langsam im Horizont und der Mond strahlt über dem Firmament.

Und wieder heisst es Zeitverschiebung – 1 Std.

Donnerstag 18.10.2018 zwölfter Seetag
Um 5 Uhr früh standen Willy und ich auf um den Sternenhimmel zu bewundern. Ein lauwarmes Lüftchen weht und tausend Sterne strahlten. Das Meer ruhig wie ein See, ein paar Wölkchen hingen in der Luft. Zurück in der Kabine gingen wir nochmals eine Runde schlafen bis es Zeit fürs Frühstück war.
Ausgeruht um 07.45 gings zum Frühstück.
Dunkle Wolken hingen am Himmel. Kein Badewetter, Blitz und Donner über dem Atlantik.
So verbringen wir einen gemütlichen Tag mit lesen, Tagträumen, Video schauen.
Nach dem Abendessen war der Gemeinschaftssaal leer, alle gingen relativ früh zurück in die Kabinen.

Freitag 19.10.2018 dreizehnter Seetag

ÄQUATORÜBERQUERUNG
Um 09.10 klingt es durch den Lautsprecher, dass wir in 15 Minuten den Äquator erreichen und die Passagiere können auf die Brücke kommen um dies Ereignis festzuhalten.
Um 9.27.54 erreichten wir den Äquator

 

                          

Äquator Nord                                  Äquator Süd                                    Schiffsposition

So ab jetzt ist die Sonne im Norden. Heute Nachmittag werden wir die Äquatortaufe über uns ergehen lassen und abends gibt’s Barbeque und Gratis Bier für alle.
Um 16.00 versammeln wir uns an Deck.

Alle Äquatorneulinge im Marsch ans Oberdeck.

Königin, König, Neptun und sein Gefolge begleiten uns.
Zuerst kommen die Kadetten dran. Rechts und link werden die Haare geschoren.
Anschliessend heisst es durch 8 Schwimmreifen durchzukriechen und über 3 Holzpflöcke steigen.
Begleited mit 2 Feuerwehrschläuchen und die die Taufe mit viel Wasserdruck vollziehen.
Am Ende wird man zum Königspaar gebracht, darf einen toten Fisch küssen und einen Schluck eines abscheulichen Getränks zu sich nehmen und dann im Swimmingpool warten bis alle durch sind.
Die Passagiere müssen nur durch die Schwimmreifen durchkriechen und der Wasserdruck ist etwas reduziert.

 

 

               

Königspaar                                                             Jäger

 

                   

Certifikatsübergabe                         Willy                                          Isabelle

Ab frühen Abend gabs dann Party mit reichhaltigem Buffet und verschiedenen Getränken.
Es herrschte eine ausgelassene Stimmung.

Samstag 20.10.2018 vierzehnter Seetag

Ausruhen, geniessen, schwimmen und die Wärme geniessen war angesagt.
Lesen, Sport treiben Fische im Meer bewundern, richtig gemütlich.

Sonntag 21.10.2018 fünfzehnter Seetag
Um 10.30 erschallt Alarm. Alles hoch auf Deck.
Feuerwehrübung. Rettungsbootübung.
Und dies bei dieser Hitze. Froh wieder in die klimatisierten Räume zurückzukehren freuten wir uns aufs Mittagessen.
Sonntag hmmm es gab wieder ein feines Dessert, Stracciatellaglace mit Rahm.
Und wieder ist ausruhen angesagt.
Schwimmen, lesen nichts tun. Heute abend ist wieder Zeitverschiebung. Das letzte Mal.
Am Dienstagabend-nacht sollten wir den Hafen von Vitoria anlaufen.
Montag 22.10.2018 sechzehnter Seetag
Gemütlich ausruhen, Sonne geniessen, lesen, schwimmen nichtstun.
Kapitän Marek kommt und sagt, dass wir am Mittwoch ankern vor Vitoria.
Wir wissen nicht wie lange da der Anlege Terminal noch besetzt sei.
Na ja warten wir es ab.

Dienstag 23.10.2018 siebzehnter Seetag
Wir haben uns an das Nichts-Tun gewöhnt. Gemütlich frühstücken, ausruhen ab und zu zur Brücke gehen und nachfragen wann wir den in Vitoria seien. Am nächsten Morgen. Okay wir bereiten uns vor. Geniessen den Tag und schauen uns am Abend ein Video an.

Mittwoch 24.10.2018 achtzehnter Tag
Wir ankern vor Vitoria. Wolken und Sonne beleuchten die Hochhäuser von Vitoria. Es ist warm ca. 27 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Vitoria
So nun wissen wir es wir werden bis Freitag Mittag ankern.
Lange Gesichter aber wir nehmen es mit Humor. Es ist eine Frachtschiffreise und keine Kreuzfahrt.
Machen wir das Beste daraus.

Donnerstag 25.10.2018 neunzehnter Tag
Tropischer Regenguss empfängt uns. Ja es ist Frühling auf der Südhalbkugel und typisches Oktoberwetter. (wie bei uns im April).
Zeit zum Fotos sortieren, lesen und harren der Dinge die da kommen.
Bestellung abgeben für ein Sim Karte von Brasilien, damit wir wieder Internet haben für die Zeit wo wir am Hafen sind.
Joel der 2. Offizier organisiert alles.
Freitag 26.10.2018 zwanzigster Tag
Nach dem Mittag sollte es losgehen. Das Schiff mit dem Lotsen kommt näher.
Aber Oh je die Strickleiter reisst und unser Lotse fällt ins Wasser. Was ist denn hier geschehen?
Nun heisst es wieder warten bis ein anderer Lotse kommt und die Leiter repariert wird.
Um 16.00 kommt ein anderer Lotse und diesmal klappt alles.
Sicher werden wir durch den Kanal gebracht Richtung Terminal Vila Velha. So heisst die Ortschaft die mit Vitoria zusammen gewachsen ist. Sicher werden wir am Abend am Hafen angebunden.
Am nächsten Morgen könnt ihr an Land sagt uns Marek der Kapitän. Denn heute Abend passiert nichts mehr.
Wir bekommen die Simkarte die der Agent gebracht hat und freuen uns auf den nächsten Tag.

Samstag 27.10.2018 einundzwanzigster Tag
Um 9.00 bringt uns Joel die Reisepässe mit dem Eintrittsstempel für Brasilien.
Harry, Willy und ich machen uns sogleich auf den Weg.
Um 13.00 müsst ihr zurück sein hies es. Okay.
Am Terminal sitzen 2 aufgestellte Brasilianer. Die Dame Ariana lächelt macht ein Foto von uns und ruft uns ein Taxi das uns zur Stadt bringt.
Dayana die Taxifahrerin spricht ein wenig englisch. Wir fahren durch verschiedene Quartiere und auch ein Teil der etwas ärmeren Gegend. Die Strassen sind zum Teil mit Schlaglöchern übersäht, aber auch tolle grosse Alleen hat es. Arm und Reich ganz nah beieinander. Sie fragt was wir gerne sehen möchten. Wir sagen ihr Kaffee trinken und ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Sie bringt uns zu einer riesigen Shopping Mall wo wir alles finden was wir brauchen. Sie hole uns um 12.30 ab und bringe uns zum Terminal zurück.
Super happy laufen wir los.
Dieses Shopping Center ist riesig. Alles neu und die Läden könnten europäischer nicht sein.
Man fühlt sich sofort zu Hause. Doch halt die Leute sind aufgestellter und fröhlicher.
Ein Bon Dia, ein Lächeln, ein Hello how are you where are you from tönts vom Kaffee her.
Oh es tut gut wieder festen Boden und aktives Leben zu spüren.
Wir geniessen den Kaffee, Harry bestellt sich einen Kuchen. Uh der sieht wenigstens toll aus
aber optisch eher künstlich.
Hmm schmeckt auch so meint Harry. Ich besorge noch eine zweite Sim Karte um sicher genug Datenmenge zu haben um im Internet zu surfen und noch ein paar Sachen zu erledigen.
Willy schenkt mir eine Bluse und ein T-Shirt.
Am anderen Ende der Mall strahlen Willys Augen. Ein magischer Moment: DECATHLON steht da vor dem Laden. (für nichtwissende ist Decathlon das grösste französische Outdoor und Sportartikelgeschäft). www.decathlon.fr für interessierte in Wittenheim/Kingersheim ist das grösste Geschäft ¾ Std. von Basel entfernt.
«Harry da gehen wir rein da finden wir alles» strahlt Willy ihn an.Bewaffnet mit rollendem Einkaufskorb Gang hinauf und herunter. Hier Bella da, da ist die Zeltabteilung. Okay ein 2er Zelt wird eingepackt und noch ein paar Karabinerhaken.
Ja ja Willy will eine Wanderung Richtung Cerro Torre und Fitz Roy machen in Patagonien und dafür braucht man ein Zelt da die Tour 2 Tage geht.
Die Zelte welche dort in Patagonien verkauft werden seien alt und schwer und sehr teuer meint Willy.
Gut pünktlich um 12.30 holte uns Dayana die Taxifahrerin ab. Unterwegs kauften wir noch ein paar Früchte da Mittagessen auf dem Schiff schon vorbei war.
Als wir ankamen sahen wir, dass alle noch arbeiteten. Die grosse Yacht war noch nicht am Hafen abgeladen worden.
Wir beobachteten und dachten Oh je das kann ja heiter werden.
Wurde es auch. Zig Versuche und endlich um 17.30 stand die Yacht am Hafen. Container wurden neu geladen und klar wir fahren noch nicht los. Gut am nächsten Tag geht’s los. Okay so haben wir eine ruhige Nacht vor uns.

Sonntag 28.10.2018 einundzwanzigster Tag
Wolkenverhangen begrüsst uns der Sonntag. Ja ja die Tropen haben es in sich. Jeden Tag etwas Regen es heisst ja auch nicht umsonst «Regenwald» der muss wohl in der Nähe sein? Nach einem gemütlichen Morgen, plaudern, Ping Pong spielen mit Harry, Mittagessen ging es endlich los. Um 13.00 kam die Pilotin und wir verlassen Vitoria mit Ziel Rio de Janeiro.

Schleppboot Sergej gibt Kommando Ausfahrt durch den Kanal
Bye Bye Vitoria

Montag 29.10.2018 zweiundzwanzigster Tag

Ankunft in Rio um ca. 14.00. Wir harren der Dinge die da kommen. Wolkenverhangen begrüsst uns die Stadt. Der Zuckerhut und die graue Christus Statue schimmern ab und zu durch den Nebel und die Wolken. Es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit bei ca. 28 Grad.
Gegen 16.30 kommt der Agent an Bord. Wir bekommen das Okay rauszugehen aber bei diesem Wetter und das relativ schnelle Eindunkeln lassen uns an Bord bleiben.
Am nächsten Morgen erwartet uns ein blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Wir können nach dem Mittag von Bord. Jupee. Isabela, Kristof, Willy und ich laufen los. Wir verhandeln mit einem Taxichauffeur und los geht’s. Spanisch, portugiesisch und mit Händen und Füssen vielem Gelächter und Staunen unterhalten wir uns während der Fahrt mit unserem Chauffeur. Er wollte wissen woher wir seien und Isabela erklärte ihm aus Polen. Willy und ich liessen es dabei so galten wir nicht als reiche Europäer.
Papst Johannes Paul der zweite aus Polen verehrte er sehr und so waren wir natürlich die besten katholischen Touristen.
Nach ca. 40 Minuten erreichen wir die Talstation. 1000m über Rio und merklich kühler.
Der Taxichauffeur erklärte uns dass er wartet bis wir wieder kämen und er zeige uns noch mehr von Rio. Wir lösten die Tickets und auf geht’s zur Bergstation. Eine phänomenale Aussicht. Rio liegt zu unseren Füssen. Die letzten Meter legen wir mit dem Lift und den Rolltreppen zurück.
Endlich stehen wir vor der berühmten Corcovado die Jesus Statue.

                           

 

 

                                

Touris aus allen Herren Ländern schwirren mit den Fotoapparaten und Handys herum. Smile hier sogar von Pirelli gesponsorte Matten liegen am Boden wo man sich hinlegen kann um ein Foto zu schiessen.
Nach ausgiebigem Fotoshooting fahren wir wieder runter. Unser Taxifahrer erwartet uns schon.
Auf geht’s Richtung Leblon Beach wo wir uns einen Caipirinha und einen frischen Kokosnusssaft genehmigen. Wir diskutieren und lachen viel.

Weiter Richtung berühmter Copacabana Beach und siehe da, die Männeraugen leuchten wie Sterne nicht nur wegen der Aussicht und des Strandes.
Um 17.00 brachte uns das Taxi zurück und pünktlich waren wir wieder auf dem Schiff mit vielen Eindrücken.

Nach dem Abendessen fuhren wir ab Richtung Santos.

Mittwoch 31.10.2018 vierundzwanzigster Tag
Ankunft in Santos am Mittag. Wir dürfen raus bis 21.00 Uhr.
Harry, Isabela, Kristof, Willy und ich laufen ca. 25 Minuten durch den staubigen, lärmigen Industriehafen Richtung Santos. Das alte Santos sieht aus wie zur Kolonialzeit. Pflastersteinstrassen, eine kleine Sightseeing Bahn steht am Bahnhof. Echt kitschig. Beim Tourismusbüro erhalten wir eine Karte wo die wichtigsten Attraktionen vermerkt sind. Wir trennen uns und jeder geht seiner Wege.
Willy Harry und ich trinken noch gemeinsam Kaffee und dann spazieren wir los. Das alte Hafenviertel ist verbunden mit dem modernen Santos und mit Sao Paolo bildet es eine 10 – 11 Millionen Stadt.

Wir beschränken uns auf das alte Hafenviertel. Hier ein Shop, da ein Cafe. Gewitterwolken ziehen auf und plötzlich ist es dunkel und ein starkes Gewitter ist über unseren Köpfen. Wir flüchten in einen Laden und warten ab. Als es ruhiger wurde entschliessen wir uns noch einen Caipirinha zu trinken. Harry taucht auf und gemeinsam entschliessen wir essen zu gehen.
Harry hätte ein nettes Fischlokal gesehen. Leider waren aber die meisten Restaurants geschlossen da der 1.11. ein Feiertag sei. So haben wir in einem etwas mehr besseren Imbisslokal abendgegessen.
1 Portion hätte locker für uns drei gereicht. Das wussten wir aber vorher noch nicht. Die Portionen sind riesig und der Preis klein.
Gestärkt haben wir uns dann vom Taxi zurück zum Schiff bringen lassen.
Es wurde immer noch fleissig entladen und geladen. So sind wir erst frühmorgens losgefahren Richtung Paranagua.

Donnerstag 1.11.2018 fünfundzwanzigster Tag
Ankunft gegen Abend am Hafen von Paranagua.
Marek erklärt uns, dass wir abgeholt werden und zum Immigration Office müssen.
Müde harrten wir aus bis um 22.00 Uhr wir von Bord mussten. Wir wurden in einen Bus an den Hafeneingang gefahren.
Durch die Sicherheitstür hinein in einen kleinen Transporter. Niemand wusste genau Bescheid.
Harry blödelte herum sonst schweigen.
Nach ca. 10 Minuten hielt der Fahrer an und sagte wir sollen warten ca. 10 Minuten.
Na ja brasilianische 10 Minuten. Nach ca. 20 Minuten kam er wieder und fuhr uns vor ein Bürohaus.
Dort erwartete uns ein Officer und der Security Mann.
Schummriges Licht und die Stühle aufgereiht wie in einer Wartehalle durften wir Platz nehmen.
Er nahm die Pässe an sich stempelte sie ab und das war es schon.
Zurück zum Auto, dann zum Bus und zuletzt an Bord. Um Mitternacht konnten wir dann schlafen gehen.
Brasilianisch eben. Willkommen in Südamerika!

Freitag 2.11.2018 sechsundzwanzigster Tag

Um 11.30 hiess es Leinen los auf Richtung Zarate Argentinien.
3 Seetage erwarten uns. Wir sind sehr gespannt.

Samstag 3.11.2018 siebenundzwanzigster Tag
Heute Abend gibt’s Party. Carlos feiert Geburtstag und wir werden Karaoke singen und fröhlich sein. Schliesslich sind wir erst am Montag in Zarate.

 

                               

Isabelle und Isabela                                                 Chris und ich

Sonntag 4.11.2018 achtundzwanzigster Tag
Gemütlicher Seetag, man merkt man kommt südlicher es wird etwas kühler.
Sitzen gemütlich im Liegestuhl und lesen.

Montag 5.11.2018 neunundzwanzigster Tag
Harry meint lakonisch, na ja heute beginnt mein Spanischkurs in Montevideo, na da komme ich eben eine Woche später.
Wir nähern uns dem Rio Plato. Wir sehen bereits die Stadt Montevideo. Von dort kommen nun 2 Piloten die uns durch den Rio Plato und den Rio Parana Richtung Zarate führen.

Dienstag 6.11.2018 dreissigster Tag
Als wir aufgestanden sind empfängt uns auf beiden Seiten des Rio Parana ein grünes Baummeer. Ab und zu stehen Häuser am Fluss sonst nicht. Der Himmel in leichtem Grau die Sonne drückt leicht. Gegen Mittag erreichen wir Zarate.

Bis das Schiff angemacht ist und das Tor offen vergehen 1 Stunde. Es heisst wieder warten auf den Agent. Nach langem ungeduldigen warten konnten wir endlich um 16.00 los.
Harry, Christof, Isabela, Willy und ich wollen runter vom Schiff. Okay das heisst Zoll Formalitäten, Passkontrolle, Sicherheitscheck, Taxi rufen ab in die Stadt.
Wir waren schnell nach ½ Stunde spazieren wir gemütlich durch Zarate. Jeder geht seinen eigenen Besorgungen nach. Wir wollen zuerst den Telefonchip kaufen, etwas trinken und dann gemütlich Argentiniens Luft einziehen. Lustwandeln durch die Stadt. Sie ist nicht sehr schön aber die Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit.
Es hat fast keine Hochhäuser alles sieht gemütlich aus. Man merkt auch schon den für den Süden bekannten «Mañana Stil». Nichts bringt sie aus der Ruhe.
Argentinien ist im Verhältnis zu Brasilien günstig. Willy und ich entscheiden uns für ein nettes argentinisches Lokal wo wir unser erstes auswärtiges Abendessen geniessen.

Dann heisst es wieder zurück aufs Schiff. Na ja vielleicht können wir am Mittwoch nochmals raus.

Mittwoch 7.11.2018 einunddreissigster Tag
Nach dem Frühstück fragen wir Sergej ob wir wieder raus können. Ja aber um 11.00 müsst ihr zurück sein.
Kurze Besprechung, nein das lohnt sich nicht.
Wir nehmens gemütlich. Nach dem Mittagessen dachten wir es geht wohl los. Na aber denkste.
Es müssen noch 9 Container vom Zoll freigegeben werden dann sollte es losgehen.
Hihi aber nicht ohne Argentiniens Zoll, Polizei und was Immer die Behörde.
Nein um 17.00 kommen 60 uniformierte Beamte mit 4 Drogenhunden und 20 Herren in schicker Kleidung an Bord.
Wie bei uns meint Willy. Chefs mit Krawatte die rumstehen und Befehle erteilen. Willy sagt ein etwas sportlich getarnter Büroausflug um Ihre Kleider zu lüften und die Macht die sie ausfüllen, zu präsentieren.
Das ganze Schiff wird kontrolliert. Jede Kabine durchgeschnüffelt. Alles Okay und wir dürfen abfahren. Gegen 22.00 verlassen wir Zarate Richtung Montevideo.

Donnerstag 8.11.2018 zweiunddreissigster Tag
Wir kommen um 15.30 in Montevideo an. Endlich.

Wir haben ja nun schon viel Hafenbehörden-Erfahrung gesammelt und so spüren wir schon dass es erst am Freitag definitiv vom Schiff geht.
So war es auch. Wir bekommen gegen 20.00 einen Passierschein um den Hafen zu verlassen und in der Stadt essen zu gehen.
Marek unser Kapitän, Carlos der Hafen Kapitän, Harry, Willy, Christof, Isabela und ich machen uns auf den Weg.
Harry trennt sich von uns und Carlos führt uns in ein nettes Restaurant im Mercado del Puerto.
Marek spendiert die Getränke. Ich bestelle ein kleines Filet nur 280 gramm mit Salat, und Willy nimmt Spaghetti mit Meerfrüchten.

 

                  

 

Mit vollen Bäuchlein spazieren wir gemütlich dem Hafen entlang. In einer etwas «interessanten Seemannsbar» mit etwas leicht bekleideten Damen genehmigen wir uns noch ein Bier.
Bei einigen Männlichen Personen steigt der Testosteron Haushalt etwas an.
Um Mitternacht fallen wir leicht besäuselt das letzte Mal auf dem Schiff ins Bett.

Freitag 9.11.2018 dreiundreissigster letzter Tag
Nun heisst es Abschied nehmen. Küsschen da, Küsschen dort kleine Tränen werden weggewischt. Die Mannschaft war sehr herzlich. Das Gepäck ist im Auto verstaut die Batterien geladen.
Um 9.00 holt uns Sergej und begleitet uns nach unten.
Im Schritttempo verlassen wir das Schiff.
Wieder heisst es warten. Wir stellen uns in den Schatten. Die Sonne brennt vom Himmel es hat schon 27 Grad.
Um 10.00 kommt die Dame vom Büro mit unseren Pässen und sammelt die Autopapiere ein.
Sie erklärt uns das ganze Prozedere.
Im Konvoi fahren wir zum Scan. Unsere Autos werden mit einem Röntgenapparat durchleuchtet.

 

 

Alles okay und jetzt Richtung Zoll.
Wieder heisst es warten. Na ja es ist Vormittag wir haben ja noch Zeit. Paarweise werden wir ins Büro gebeten. Unser Zollbeamter war ein sehr netter etwas älterer Herr. Er wollte lediglich wissen, wo wir Uruguay verlassen. Frisch fröhlich erklärten wir ihm dass wir über die Brücke fahren.
Wir hatten ja sowieso keine Ahnung wie die Ortschaft heisst und wann genau dies sein soll.
Papier ist geduldig und nimmt alles an. Er war happy wir auch.
Stempel auf dem Papier, ein herzliches Bienvenidos und tolle Reise waren seine Abschiedsworte.

 

 

Die ganze Prozedur dauerte nur 2 ½ Stunden. Super.
Ein herzliches Bye Bye zu Christof, Isabela und Harry .
Willy und ich fahren fröhlich schwitzend los. Das Abenteuer kann beginnen.
Da die Wetteraussichten übers Wochenende Regen ankündeten entschieden wir ein nettes Hotel mit bewachtem Parking zu suchen.
Wir bleiben in Montevideo und erkunden nun die Stadt.
Doch davon im nächsten Bericht