Montevideo Freitag 9.11.18
Nach den Zollformalitäten fahren wir fröhlich bei 33 grad schwitzend los. Vom Hafen Richtung Stadtzentrum.
Wir hätten gerne ein nettes Hotel mit bewachtem oder geschützten Parkplatz.
Hihi Europäer und ihre tollen Ideen. Man suche in einer 1,2 Millionen Stadt.
Strasse hoch, Willy da rechts nein hier links bis hoch zur Plaza de la Independencia. Uff nichts. Viel Verkehr. Willy halt an. Lass uns mal eine Telefonkarte kaufen. Bei Claro sind wir fündig geworden. 2 Telefonsim mit je 3 GB Datenvolumen für 10 Tage kosten zusammen CHF 10.50 oder 340 Uruguay Pesos.
Hunger macht sich bemerkbar. Wir entscheiden uns wieder zum Hafen zu fahren und im Mercado del Puerto ein Restaurant aufzusuchen.
Wir finden einen bewachten Parkplatz auf der Strasse. 50 Pesos verlangt Andreas der Wächter.
Wir gehen wieder ins Restaurant Palenque wo wir schon am Abend vorher gegessen hatten.
Daniel der Kellner erkennt uns sofort wieder. Wir klagen ihm unser Leid wegen der Suche nach einem netten Hotel mit Parkplatz.
Aber ja doch, gleich um die Ecke ist das Hotel Don mit Parkgarage 3 m hoch.
Wir gehen gleich hin und wau es klappt. Hotelzimmer und Parkplatz.
Glücklich essen wir und genehmigen uns eine Siesta.
Am Abend spazieren wir im Hafenviertel. Zwischendurch sehen wir schon etwas kurlige Gestalten. Wir entscheiden uns für die Fussgängerzone und finden ein nettes Lokal. Es gibt sogar Veggie!!
Der Koch ist ein etwas ausgeflippter Typ mit Rastalocken und einer speziellen Kochphilosophie.
½ Std. warten und wir bekamen ein tolles Essen.

 

         

Restaurant La Fonda

           

Samstag 10.11.18
Es regnet leicht. Wolken schweben wie Wattebäuschchen am Himmel. Nach einem ausgiebigen Frühstück laufen wir los.
Emsiges Treiben herrscht schon auf der Strasse. Wir laufen die Fussgängerzone hoch bis zur Plaza de Independenzia. Dies sind ca. 2 km. Es gibt ganz interessante Geschäfte orientalisch angehaucht, dann wieder bessere Brockenstuben, dazwischen Cafes oder so ähnlich.

 

       

         

Harry hat uns am Freitagmorgen beim letzten Frühstück auf dem Schiff von einer Bar geschwärmt mit Life Musik. Den Namen hat er vergessen er meinte sie hies Zillertal.
Zillertal? Tönt sehr urugayisch!!
Die Bar haben wir gefunden ein Irischer Pub Shannon. Ja gross stand geschrieben
Cerveza Zillertal. Hihi.
Nach einem kleinen Mittagessen gings zurück ins Hotel. Siesta!!
Am Abend nahmen wir dann ein Taxi in die Stadt haben zur Abwechslung wieder einmal gutes Fleisch gegessen und sind anschliessen ins Pub gegangen. Rock und Blues war angesagt.
Um 22.00 kamen die Künstler und los gings. Wir genossen die etwas sehr laute Musik ca. ¾ Std. dann entschlossen wir zu gehen.

 

Sonntag 11.11.18
Um 10.00 nach dem Frühstück nahmen wir ein Taxi das uns zum Flohmarkt brachte. Alle haben uns vor Taschendieben gewarnt zuletzt auch noch unser netter gesprächiger Taxidriver.

das muss ja was ganz gefährliches sein was wir da an einem Sonntagmorgen vorhaben.

Be carefull.

Ja eine ganze Strasse voller Trödel. ca. 3 km lang.
Wir lustwandelten zwischen alten Fotoapparaten, Stehlampen, Gemüsehändler alles bunt gemischt.
Mate trinkende Uruguayaner, Familien mit Kindern, wilde Hunde bestaunten die ausgestellten Sachen.
Bei uns in der Schweiz wäre das eine Ökihof-Ausstellung. Da sind die Trödelmärkte in Frankreich und unsere Brockenstuben reinster Luxus.

Wir glauben sie haben gar keinen Ökihof und versuchen so mit viel geschick die alten Sachen zu verkaufen.

Merke:Armes Land = armer Trödel.
Gottseidank brauchten wir nichts, wir haben ja kein Platz im Toyolindo.

Übrigens gefährlich war es nie, die Polizeipräsenz tat wohl ihre Wirkung. Wir fühlten uns auch nachts noch sicher solange wir nicht ganz alleine waren.

 

        

 

      

              

Gegen Mittag entschieden wir uns den MAM (Mercado Agricol Municipal) zu besuchen.
Eine grosse Halle mit mehreren kleinen Läden, Gemüseständen und Restaurants erwartete uns.
Bella wie immer «Willy zuerst ein Kaffee».
Wir bestellten 2 Espresso. Na ja Kaffee creme Tassen gefüllt mit braunem Wasser namens Kaffee aber mit Liebe zubereitet. Augen zu und runter (mit Zucker geht’s).
Marktsightseeing und dann ein Besuch im Restaurant

 

      

Tallerines mit Pesto war Isabelles Wahl, Ravioli mit Tomatensause Willys.
Die Frauen in der Küche plaudern, lachen, kochen und wünschen uns herzlich einen guten Appetit. Ja ja Italien ist weit weg. Die Pesto bestand aus allen Zutaten, jedoch nicht zusammen gemixt sondern einzeln über die Teigwaren gestreut.
Willys Gesicht hätte man filmen sollen.

Sie wissen nicht was sie tun. Die Tomatensauce war gesüsst wie ein Heinz Ketchup.Wir sind uns das anders gewöhnt.

Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht dass, vieles in der Uruguayanischen Küche leider unbegreiflich gesüsst ist. Wo ist der saure Gegenpol?

Aufregender Sonntag

Zurück im Hotel wie immer etwas Siesta. Am Abend genossen wir vom Dach des Hotels einen tollen Sonnenuntergang.
So und jetzt will ich chinesisch Essen gehen. Ich brauche einen anderen Taste. Ich habe im Internet ein Restaurant gefunden ist Willys Aussage am Abend. Okay wir rufen ein Taxi. Hmm ja okay wir fahren dahin 15 km und kostet CHF 20.—Ja Luxus für die Kulinarik muss sein.

Im Restaurant Hongkong liessen wir es uns gut gehen. Das Essen kostete 14.—CHF. Frühlingsrollen, Dim Sum und Chop Suey mit Poulet und Gemüse, (authentisch und sehr gut gewürzt) dazu ein Bier. Das Taxi zurück wieder CHF 16.—Man gönnt sich ja sonst nichts.Wir sind happy.

 

Montag 12.11.18
So nun los. Zuerst fahren zum Weingut Bouza das etwa 15 km ausserhalb Montevideos liegt.
Herrschaftlich angelegt, mit Oldtimermuseum, Restaurant und natürlich Degustationsraum, Weinverkauf und Weinzubehörverkauf. www.bodegabouza.com für alle Weinliebhaber.
Für 1200 Urugaypesos kann man die Degustation machen von allen Weinen. Der Juniorchef erklärt alles vom Anbau bis zur Kelterung der verschieden Weine.

 

        

 

In Anbetracht, dass wir noch weiterfahren entschieden wir uns die Degustation auszulassen.
Wir bewunderten die Oldtimer und entschieden uns kurz im Restaurant Mittag zu essen.

Das haben wir aber sehr gerne gemacht.

Willy hat gesehen dass die Küche ihren Job richtig gut macht.

 

     

 

    

Welch eine Überraschung. Herrschaftlich elegant, gediegen genossen wir ein einmaliges Essen mit je einem Gläschen Wein. In Uruguay ist 0,3 Promille Alkohol Grenze.

 

       

Glücklich Qualitäts gesättigt fuhren wir los Richtung Nuevo Helvecia. Das Hotel Granja Suiza war unser Ziel.

Gegründet 1862 von CH, D und Franzosen.
Nach ca. 110 km erreichten wir die Schweizer Kolonie. Wir fuhren durchs Dorf zum Teil nette Häuschen mit Gärten und Geranien.
Ja das war es auch schon. Strassennamen erinnern noch an Einwanderer aus Europa.
Am Stadtrand sind wir dann ins Hotel Suiza gefahren zu Rolf Räber mit Wurzeln aus Küssnacht. Auf seinem tollen Anwesen kann man campen oder auch ein Hotelzimmer buchen. Da es heftig regnete und ein Gewitter zusätzlich im Anmarsch war entschieden wir Warmduscher uns fürs Hotel.
Rösti mit Stroganoff, gemischter Salat war unser super tolles Abendessen.

 

 

        

Etwas Heimat weit weg von der Schweiz. Der Saal bestückt mit Alphorn, Kuhglocken und Bildern der Heimat sind Rolfs Souvenirs und Erinnerung an die Schweiz.
Ja er hätte noch Verwandtschaft in Ebikon und Küssnacht am Rigi.
Ein gemütlicher Tag neigt sich dem Ende.

Dienstag 13.11.18
Nach dem Frühstück geht’s weiter. Die Familie Stern erzählte noch über ihr 18 jähriges Camperrumtreiben auf diesem riesigen Kontinent. Sie sind inzwischen beide über 80 Jahre alt und können es nicht lassen mit ihrem alten Mercedes  Lastwagen wenigstens 6 Monate das Land zu bereisen. Viele brauchbare Tipps werden ausgetauscht.

Wir finden Campen erhält Jung.

Der Himmel zeigt so langsam wieder seine freundliche Seite.
Ziel Colonia del Sacramento, eine historische Stadt wo Spanier und Portugiesen sich stritten wem sie nun gehört.
Die Altstadt am Rio del Plato ist sehr alt. Unförmige Pflastersteinsträsschen alte Häuser mit sehr hohen Räumen, nette Restaurants und Kaffees, Souvenirläden prägten das Zentrum. Wir bestaunten die alten Gebäude, die Stadtmauer und die Gärten.

 

 

 

       

 

      

Der Hunger ruft und wir suchten ein Restaurant. Einmal etwas anderes war die Idee. Wir wurden in einem Seitengässchen fündig. Istanbul war das Zauberwort. Ein junges türkisches Ehepaar führt ein kleines Restaurant. Wir genossen die orientalischen Spezialitäten andere Gewürze und zum Schluss noch einen richtigen türkischen göttlich starken Kaffee.
Anschliessend fuhren wir weiter bis Carmelo .Wir suchten und kurvten herum für den angeblich netten Camping den wir aber nicht gefunden hatten.

Na denn halt auf zur Hotel Suche. Am Ortsrand fanden wir ein nettes Hotel mit Parkplatz.
Posada Navegante und das Beste war, das Hotel hatte ein extrem starkes Wifi. So konnten wir ungestört surfen und Dinge erledigen die liegengeblieben waren.
Ein leckeres Abendessen in der Stadt, etwas spazieren an der Plaza rundete das ganze ab.

 

Mittwoch 14.11.18
Los geht’s Richtung Fray Bentos, die Grenzstadt am Rio Uruguay. Wir besuchten das ehemalige Fabrikgelände LIEBIG wo bis 1979 unter anderem das berühmte Fleischkonzentrat hergestellt und in die ganze Welt exportiert wurde. Hier wurde die erste die erste industrielle Revolution gestartet.

Deutsche und Engländer waren daran  massgeblich beteiligt

Das ist der Ort wo 4000 Arbeiter in der Fabrik arbeiteten von 1910 – 1979. Herr Liebig war Chemiker und erfand das Fleischkonzentrat LIEBIG.

Fleisch wurde gekocht gewürzt.und als Konserve erstmals in Dosen verpackt das sogenannte Corned Beef trat seinen Siegeszug in der Ernährung an. Fleisch konnte so ohne Kühlkette überall hin geschickt werden. Das war genial und einzig artig.

Das Fleischkonzentrat war als Heilmittel gedacht um die Menschen mit wertvollem Eiweiss ernähren zu können.

Heute brauchen wir das LIEBIG Konzentrat um Fleischsaucen gehaltvoller zu machen.

   

 


Nach der Besichtigung gings weiter Richtung Termas Guaviyu. Ca. 180 km nördlich Richtung Salto liegen viele Thermalbäder.
Uruguay und Argentinien sind bekannt für Ihre Thermalquellen.
Am späteren Nachmittag machten wir es uns auf dem Zeltplatz gemütlich.
Bei 28 Grad, und blauer Himmel was brauchen die Warmduscher mehr.
Die Öffnungszeiten der Bäder erlauben auch spät Anreisende noch ein Bad zu nehmen. Von 07.00 bis 23.00 kann man sein Füdeli in den verschieden warmen Thermalbädern wärmen

 


Auf dem Zeltplatz lernen wir Marcos und Elena Casagrande aus Brasilien kennen. Sie sind mit einem alten Toyota Landcruiser Bandeirate mit selbstgemachter Kabine unterwegs.
Marcos spricht spanisch, italienisch, englisch und portugiesisch so konnten wir uns gut verständigen.
Willy und Marcos waren sich auf Anhieb sympathisch. Sie plauderten über Autos, Reisen, Marcos zeigte Bilder von Argentiniens Süden.

Ein VW Bus mit einem ausgewanderten Holländerehepaar gesellte sich zu uns. Jan und Mareike führen einen Camping in Atlantica an der Ostküste Uruguays.

www:la-chachra-holandesa.com.

 

  


Sie sind für ein paar Tage unterwegs und machen Ferien.
Wir haben unsere Kochkünste walten lassen denn nach dem ganzen Fleisch freuten wir uns wieder einmal auf etwas Hausmannskost.

 

Am ersten Abend gabs Gnochetti Sardi mit Tomaten und Luzerner Alpkäse, dazu ein Gläschen feinen Rotwein aus Uruguay.

Am nächsten Abend gabs Schweizer Znacht.

Bratkartoffeln mit Gurkensalat und eine Brotsuppe dazu ein Gläschen Wein was für ein Leben.
Ja so vergingen die Tage im Flug. Wir lernen langsam den Südamerikanischen Lebensstil.
Tranquillo heisst es. Willys Lieblingsspanischwort ist aber LINDO. Alles ist lindo oder muy lindo.

Samstag 17.11.2018
Wieder einmal Abschied nehmen. Ein herzliches Bye Bye kommt uns in Brasilien besuchen waren Elena und Marcos Worte.
Wir fuhren Richtung Fray Bentos zurück. Wir wollen die Internationale Brücke nehmen über den Rio Uruguay Richtung Argentinien. Zuerst aber ein Mittagessen Stopp in dem Ort Young.
Unterwegs ziehen dicke dunkle Wolken auf und es schüttete. Die Schlaglöcher in den Strassen waren sehr schnell gefüllt und mit Vorsicht und 60 kmh fuhr Isabelle Richtung Fray Bentos. In Canas ein Vorort haben wir ein günstiges Hotel gefunden. Ein toller Sonnenuntergang belohnte die Fahrt.
Am Abend sind wir zum Essen nach Fray Bentos in eine Pizzeria.

Ja Uruguay: Fazit was das Essen angeht herrscht Einheit. Überall die gleichen  Teigwaren dieselben  Saucen. (frisch von der Fabrik) derselbe Salat. In den Restaurants bekommt man kein Gemüse als Beilage, die üblichen Frites.
Uruguayaner leben von Fleisch. Asado, Parilla und Mate Tee. Müssten Sie nicht ab und zu heisses Wasser über das grüne Kraut giessen, würden sie im stehen einschlafen.
Es sind sehr liebe freundliche aufgeweckte Gastgeber, hilfsbereit und sehr tranquillo.
Wir fühlten uns immer sehr sicher hatten nie Angst.

Nächster Bericht folgt aus Argentinien. Schöne Adventszeit wünschen Euch Isabelle und Willy